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Revanche in der Regenschlacht

Foto: Kalle Linkert

Foto: Kalle Linkert

Heidenheim Heideköpfe teilen mit den Regensburg Legionären die Punkte (2:10 und 5:3)

Der Klassiker der Baseball-Bundesliga Süd endete mit einer Siegteilung: Nach einer klaren 2:10-Niederlage gegen die Regensburg Legionäre am Freitagabend, revanchierten sich die Heideköpfe in der samstäglichen Regenschlacht mit einem 5:3-Sieg. Angesichts der momentanen Besetzung ist dieser Split ein Riesenerfolg für die Heidenheimer.

Der Südgipfel, das Duell von Meister und Vizemeister, war eigentlich ein Kampf mit ungleichen Waffen. Weiterhin ohne Top-Pitcher Peter Sykaras, Sascha Lutz, Philip Schulz und zudem ohne Shortstop Aaron Hornostaj, dessen Verletzung doch hartnäckiger ist, fehlten den HSB-Baseballern einfach die Mittel. Natürlich war auch die Belastung für die Regensburger, die unter der Woche zwei Spiele in der Europaliga absolvierten, durchaus hoch, mit ihrem riesigen Kader konnten die munter rotierenden Legionäre das aber gut ausgleichen.

Am Freitagabend übernahmen die Oberpfälzer schnell das Kommando, schon in den ersten Innings wurde deutlich, dass die Heideköpfe gegen Pitcher Mike Bolsenbroek – weiterhin einer der besten Werfer in ganz Europa – keinen Stich machen würden. Aus Heidenheimer Sicht ganz bittere 14 Strike-outs in sieben Innings standen am Ende für den Niederländer zu Buche. Immerhin war es mit Marius Buck einer der jungen Spieler, der den ersten Hit markierte, Tristan Hurler kam am Ende sogar auf zwei Treffer und schlug dabei ein fulminantes Triple gegen den Legionäre-Star. Ernüchternd war allerdings, dass nach diesem Triple die folgenden drei Schlagleute nicht ein einziges Mal die Keule überhaupt nur an den Ball brachten und Hurler somit an der dritten Base „verhungerte“.

Auf der anderen Seite zeigte Heideköpfe-Werfer Johannes Krumm eine solide Leistung gegen die starke Schlagreihe der Legionäre, musste aber in sechs Innings fünf Punkte hinnehmen. Gegen Hurler und Lukas Antoniuk bauten die Gäste ihre Führung auf 10:0 aus, ehe den nie aufgebenden und von den Fans gut unterstützen Heidenheimern gegen den eingewechselten Jonathan Eisenhuth die ersten Punkte gelangen. Immerhin verbuchten die Platzherren den einzigen Homerun des Spiels – Shawn Larry donnerte die Kugel so ziemlich an der weitesten Stelle über den Zaun. Er brachte im neunten Inning auch den zweiten Punkt nach Hause, damit gestaltete sich das Endergebnis von 2:10 etwas freundlicher. Letztlich lagen die Heideköpfe in Sachen Hits fast gleichauf, beste Schlagleute waren Joyce und Hurler mit 2 aus 3.

Am Samstag herrschte alles andere als Baseball-Wetter, bei Kälte und anhaltendem Regen gebührte Spielern und Zuschauern ein Extralob. Dank intensiver Arbeit am Spielfeld ging die Partie unter regulären Verhältnissen über die Bühne, ein Vergnügen war’s aber nicht. Trotz der weiter mageren Besetzung zeigten die Heideköpfe bei „Fritz-Walter-Wetter“ den größeren Willen – gestützt auf ihren Werfer Wes Roemer. Der Amerikaner zeigte auch gegen Regensburg eine bärenstarke Leistung, ging über die vollen neun Innings und ließ nur drei Punkte zu.

Im Angriff zeigten sich die Heidenheimer konzentrierter und nützten schon früh die Kontrollprobleme von Legionäre-Pitcher Blake Hassebrock. Zwei der ersten drei Punkte kamen durch „wild pitches“ oder Errors des Amerikaners zustande. Aber auch die Gastgeber bekamen Probleme mit den durch die Nässe rutschig gewordenen Bällen. Nach zwei Überwürfen im dritten Inning verkürzte Regensburg, schickte prompt eine Reihe von Hits hinterher und glich zum 3:3 aus.

Die HSBler zeigten sich nicht geschockt. Im Rückschlag kam Simon Gühring per Walk auf Base, nützte kurze Zeit später einen weiteren wilden Wurf von Hassebrock zum 4:3. Legionäre-Trainer Ivan Rodriguez reagierte und schickte Daniel Mendelsohn auf den Pitcher’s Mound. Der Jungstar machte seine Sache gut, auch Roemer fand wieder zu seinem Spiel und die Verteidigungsreihen zeigten trotz der schwierigen Bedingungen einige spektakuläre Spielzüge. Unter anderem warf Rightfielder Buck einen Regensburger an der dritten Base aus, Catcher Gühring erwischte einen der Legionäre beim Steal-Versuch an der zweiten Base und Leftfielder Larry gelang ein grandioser Fang im Hechtsprung.

So blieb es ein ganz enges Spiel. Im siebten Inning ließ Mendelsohn bei zwei Aus zwei Heidenheimer auf Base und wurde darauf durch den bisher so starken Tschechen Jan Tomek ersetzt. Gegen ihn ging Buck gleich auf den ersten Wurf und erhöhte mit seinem Hit auf 5:3. Dies ließen sich die Heideköpfe nicht mehr nehmen, brachten dank Roemer und sicherer Defense den Sieg nach Hause. Bester Schlagmann war Larry mit 3 aus 4, zudem spielte sich mit Buck (2 aus 4) erneut einer der aufgerückten Akteure aus der zweiten Mannschaft in den Vordergrund.

 

Hits: 9:10/9:8, Errors: 2:2/2:4, Schiedsrichter: Tscharf, Meister, Waider, Zuschauer: 350/120

Heideköpfe: Pecci (3B; 1 Hit bei 10 Schlagversuchen), Larry (LF; 5/9, 1?Homerun, 2 RBI, 1 Walk), Gühring (C;?1/9, 1 Walk), McOwen (CF; 1/9), Joyce (SS; 3/6, 3 Walks), Buck (RF; 3/8, 1 RBI), Krumm (P/1B; 2/4, 1 Walk), Hurler (P/DH; 2/6, 1 Walk), Seyfried (PH/2B; 0/4, 1 RBI), Karpf (2B; 0/3), Flüge (1B; 0/2), Antoniuk (P; 0/1) – Pitcher: Krumm (6 Innings, 5 Earned Runs, 1 Strike-out), Antoniuk (2 I, 2?ER), Hurler (1 I, 1 ER, 1 SO), Roemer (9 I, 3 ER, 6 SO)

Autor: Thomas Jentscher

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