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Heideköpfe basteln am Team für die Europacup-Saison

Die Heidenheim Heideköpfe sind zurück auf der europäischen Bühne, als nationaler Vizemeister vertreten die HSB-Baseballer in der Saison 2015 die deutschen Farben im Europacup. Für Manager Klaus Eckle eine ganz besondere Herausforderung bei der Zusammenstellung des Teams.

Thomas Jentscher

Knapp vier Monate nach der Niederlage in der Finalserie gegen die Solingen Alligators fällt Eckles Rückblick positiv aus. „Mit gewissem Abstand muss man einfach sagen, dass es eine riesig erfolgreiche Saison war. Klar waren wir nach der Finalniederlage enttäuscht, aber wir sind deutscher Vizemeister und spielen wieder im Europacup“, sagt der Manager, der auch mit dem sicheren Klassenerhalt der zweiten Mannschaft in der 2. Bundesliga sowie dem Abschneiden der Nachwuchsteams zufrieden war.
In der Punkterunde 2014 waren die Heidenheimer dominant wie nie, marschierten auch ohne Niederlage durch Viertel- und Halbfinale. Dass es dann gegen Solingen nicht gereicht hat, wurmt Eckle schon noch ein wenig, denn er weiß, dass die Mannschaft das Zeug zum Titel gehabt hätte.
Aber es kam zu viel zusammen: Die Heideköpfe spielten nicht ihr bestes Baseball, es gab einige unglückliche und ungewöhnliche Szenen – beispielsweise eine eineinhalbstündige Regenunterbrechung – und schließlich wuchs der Gegner absolut über sich hinaus.
Trotzdem spricht Eckle von der bisher bestes Spielleistung eines Heidenheimer Teams, denn das Niveau in der Bundesliga ist im Vergleich zum Titelgewinn 2009 und der Vizemeisterschaft 2010 enorm gestiegen.

Nun warten neue Herausforderungen, auch was die Zusammensetzung des Teams betrifft. Denn während in der Baseball-Bundesliga EU-Ausländer nach Belieben eingesetzt werden können – die Beschränkungen wurden jüngst bei der Bundesliga-Vollversammlung des Deutschen Baseballverbandes durch ein Spielrecht für mindestens fünf Jahre in Deutschland lebende Nicht-EU-Ausländer weiter aufgeweicht –, gilt im Europacup eine strikte Drei-Ausländer-Regel.
Dementsprechend ist Eckle mit mehreren deutschen Topspielern im Gespräch. Heidenheim ist im deutschen Baseball weiter eine gute Adresse, der Reiz, im Europacup zu spielen, ist hoch – gerade im kommenden Jahr, in dem keine EM oder WM stattfindet. So ist der Heideköpfe-Manager zuversichtlich, den ein oder anderen starken Akteur auf den Schlossberg locken zu können, auch wenn bisher noch keine Verträge unterzeichnet wurden.

Klar ist dagegen schon jetzt, dass alle deutschen Spieler weiter machen. Mit Marius Buck und Johannes Schäffler können die HSBler zudem zwei Rückkehrer begrüßen, und der langjährige Heideköpfe-Werfer Martin Dewald, der inzwischen fest in den USA lebt, hat seine Unterstützung für die Spiele im Europacup zugesagt. Ebenfalls schon früh wurde das weitere Engagement von Headcoach Mike Hartley bei den Heideköpfen perfekt gemacht. „Er ist immer noch einer der besten und zuverlässigsten Trainer in Europa“, so Eckle über den ehemaligen Major-League-Spieler.

Eine der wichtigsten Personalien ist wieder die von Luke Sommer. Der Ausnahme-Pitcher hat Verpflichtungen in den Vereinigten Staaten, aber dennoch zugesagt, im Europacup für die Heideköpfe zu spielen und dann möglichst auch den Rest der Bundesligasaison zu bleiben.
Der vergangene Runde überragend spielende Werfer Tyler Lockwood und der schlagstarke Centerfielder Jamie McOwen haben ebenfalls wieder den Heideköpfen zugesagt. Schließlich kommt auch Jay Pecci zurück nach Heidenheim, er wird aber künftig vorwiegend als Trainer tätig sein. Damit wäre noch eine Ausländer-Position frei. Ebenso wichtig ist Eckle die weitere Intensivierung der Nachwuchsarbeit. „Die Verzahnung zwischen der Bundesliga-Spitzenmannschaft und dem Nachwuchs muss noch besser werden. Unter anderem wollen wir Simon Gühring noch stärker in die Vereinsarbeit einbinden, er soll als Aushängeschild – das er ja schon ist – Nachwuchskoordinator werden und als Trainer die jungen Spieler führen“, erklärt der Heideköpfe-Manager.
In den vergangenen Jahren rückten bereits Spieler wie Tristan Hurler, Stefan Karpf, Thimi Flüge oder Sammy Tsopatalo, auf, zudem kommt nun mit Marcel Girauld ein linkshändiger Werfer, der zu den größten Talenten in Deutschland zählt, aufs Heidenheimer Sportinternat.

„Über kurz oder lang sollten einige dieser Nachwuchskräfte den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Außerdem wollen wir im Junioren- und Jugendbereich wieder einmal um die deutsche Meisterschaft spielen“, so Eckle.

Der Wettbewerb um den Europacup wird wieder in zwei Sechser-Gruppen ausgespielt, ob die Heidenheimer vom 1. bis 7. Juni 2015 in Paris oder Rotterdam antreten, ist im Augenblick noch offen. Die beiden Gruppensieger ermitteln dann im August in maximal drei Spielen den Euroapcupsieger.
Bereits am ersten April-Wochenende des kommenden Jahres startet die neue Bundesligasaison, in der im Süden die gleichen acht Mannschaft wie in diesem Jahr spielen werden – die besten Zweitligisten haben allesamt auf einen Aufstieg verzichtet.

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